Berichte von 01/2015

Ice Climbing Trip Spillimachine

Montag, 19.01.2015

Hallo hallo! Ich habs auch mal wieder geschafft... *schäm* Ich bin nur im Moment ziemlich mit Skifahren beschäftigt, dazu kommt bald auch noch was :) Viel Spaß!

 

Donnerstag; 15.01.2015; Kanada

Und noch ein Outdoor Ed Trip mit dem besten Lehrer aller Zeiten!! Mit Mr. Freebs und nochmal in der Begleitung von Bruno sind wir heute Morgen um 9 Uhr mit dem Bus nach Spillimachine aufgebrochen. Wir sind alle mit nagelneuen Schlafsäcken ausgerüstet, die die Schule gerade erst gekauft hat. Für -30°C... 750$ pro Stück...540€... FÜR EINEN SCHLAFSACK!!!! Aber gelohnt hat es sich, den keiner ist erfroren und wir konnten alle noch klettern.

Aber als erstes müssen wir natürlich zu unserer Campsite kommen. Wir laden unser ganzes Zeug auf Schlitten und marschieren los. Den Weg, den man im Sommer in etwa zehn Minuten geschafft hat, bringen wir in 40 hinter uns, wobei ich und Luis als letzte ankommen, weil wir uns mit dem Schlitten mit den Eisstiefeln abwechseln, und der ist schweineschwer!

Als alle da sind fangen wir an unsere Zelte aufzubauen, dass heißt:

  1. Eine flache Stelle schaufeln

  2. Eine Plane auslegen

  3. Zelt aufbauen

 Basecamp!

Während wir am Zelte aufbauen waren, ist Mike, der ein ziemlich cooler aber auch ziemlich durchgeknallter Typ sein muss, aber nicht länger im Camp geblieben sondern wieder nach Hause gegangen ist, alle Routen für uns eingerichtet hat. Alleine. FREE SOLO... OHNE SICHERUNG!! Würde ich selbst niemals machen, aber eine bewundernswerte Leistung! Danke dafür Mike!

 

Freebs hat in der Zwischenzeit Holz auf einen Schlitten geladen und wir brechen zur Wand auf. Schon von Weitem kann man das Eis durch die Bäume sehen. Wunderschön und hellblau. Auf dem Weg treffen wir auch noch einen Zwerg, aber den hat Jonas auf dem Rückweg leider umgebracht... :'(

Und zwei andere Kletterer, mit einem sehr süßen Hund, der wie eine Mischung aus Husky, Wolf und Schäferhund aussieht.

An der Wand fangen wir an unsere Gurte, die Eisstiefel und die Steigeisen anzuziehen. Jonas und Philipp machen ein Feuer, so dass alle die grade nicht kletter auch warm bleiben. Ich kletter heute noch nicht, aber ich bin eine ganze Weile mit sichern beschäftigt.                                                                                                           Bei der ersten Route auf der ich Tim sichere, habe ich ein paar Probleme mit meinem Sicherungsgerät, denn das Seil ist nass und friert im ATC fest. Tim hängt also oben an seinen zwei Eisgeräten und brüllt runter „Was ist los da unten?“ Ich zerre mit einer Hand am Seil herum, während ich mit der anderen sicher stelle, dass er mir nicht abhaut, wenn er jetzt fällt.                                                                                    Als ich das Seil endlich draußen habe, klettert er weiter und ich werde beinahe noch von einem etwa kopfgroßen Eisblock getroffen, der aber zum Glück dann doch einige Meter vor mir einschlägt. Als ich ihn ablassen will, haben wir das gleiche Problem. Das Seil ist so steif gefroren, dass ich ihn kaum runterkriege. Aber nach einer Weile sind alle wieder sicher am Boden und nach ein paar Stunden genialer Kletterei und einem schönen Feuer machen wir uns wieder auf den Rückweg.

 

Wir machen im Camp ein Feuer und essen zu Abend. Dann grillen wir noch Marshmallows und gehen relativ früh schlafen. Ich wache Nachts ein paar Mal auf, einmal, weil ich die nasse Zeltwand im Gesicht habe. Es hat angefangen zu Schneien. Unser Zelt ist für drei Personen eigentlich viel zu klein, aber wir haben es wenigstens warm. Aber einer hat halt immer die Wand im Gesicht.

 

Freitag; 16.01.2015 ; Kanada

Der Morgen beginnt mit etwa 5cm Neuschnee, eiskalten Schuhen und gefrorenem Nutella. Wasser für Tee ist noch nicht fertig. Am Lagerfeuer wird kaum gesprochen, denn alle sind bis zur Nase eingepackt.

Wir brechen die Zelte ab, bevor wir klettern gehen, und verstauen alles in der „Küche“. Ein überdachter Unterstand, in dem unsere beiden Propankochplatten stehen.

An der Wand fange ich wieder mit dem Sichern an, was diesmal besser klappt. Dann gehe auch ich ans Eis. Zum ersten Mal. Und es macht verdammt viel Spaß. Es ist ein gruseliges Gefühl, wenn dir die Füße wegrutschen und du nur noch an den beiden Eispickeln hängst, aber wir klettern im Gegensatz zu Mike ja Toprope.

Als Freebs gegen 2 Uhr anfängt, die Routen aufzuräumen, sichere ich ihn nach, und während ich einem Stück Eis hinterher schaue, dass ins Wasser gefallen ist, fällt mir ein kleines Gelbes Teil auf, dass sich später als der Schlüssel zum Cargo Van herausstellt, in dem wir unser ganzes Zeug hergebracht haben.

Als Freebs sich grade oben eingehängt hat, um unsere Haken rauszunehmen, und mir sagt, ich kann die Sicherung abmachen, meint Dori, „Sein Sicherungsgerät ist grad runtergefallen“ und ich drehe mich um und meine „Nein, ist es nicht! Oder?“ wir binden das ATC, dass tatsächlich heruntergefallen war, an das andere Seilende und Freebs zieht es zu sich hoch. Ende gut alles gut.

Wir gehen zurück ins Camp, beladen die Schlitten wieder und machen uns auf den Weg nach unten, der wirklich nur etwa 20min dauert. Wir laden alles in den Van und steigen dann in den Bus. Um etwa 5.30 Uhr sind wir wiedre an der Schule, packen noch Schnell Schlafsäcke und Matten zum trocknen aus und gehen nach Hause.

Alles in allem: ein sehr gelungener Trip!!!

 

Meine letzte Woche in Golden bricht an! Dann geh ich mit meiner Mutter noch Vancouver erkunden und dann geht’s wieder nach Deutschland und am 02.02.2015 geht die Schule wieder los... :1 Auf der einen Seite freue ich mich natürlich schon total all meine Freunde und meine Familie wieder zu sehen, aber ich hab auch hier so gute Freunde gefunden (Meine Jungs und Mädels, wenn ihr das lest: vergessen ist nicht!),  die ich eigentlich auch nicht wieder gehen lassen will. Aber an wen man sich ein leben lang erinnert und wen man vergessen will, dass entscheidet man ganz alleine.

Als, auf Bald und noch ein frohes neues Jahr nachträglich! Den Post hab ich nämlich irgendwie verpennt...

Eure Vici