Berichte von 08/2015

Halbes Jahr wieder da UPDATE

Freitag, 28.08.2015

Soooo, ich lebe tatsächlich noch und bin jetzt seit etwa 6 Monaten wieder zu Hause, (genauer gesagt ist übermorgen (30.8.) der Jahrestag meines Abfluges :D) und wollte mal ein bisschen über die Zeit nach der Ankunft erzählen (Schule, Freunde, etc.)

1. Schule/Freunde

Ich hatte vor der Reise ziemliche Bedenken, wie, und ob ich überhaupt wieder in das Schulsystem reinkomme, das sich ja vollkommen vom kanadischen unterscheidet, weshalb ich schon fest damit gerechnet hatte, dass Jahr (in Hessen E1/2, sonst 10) zu wiederholen und damit verbunden auch die Schule zu wechseln, aber dass hat sich jetzt, wo wir ja kurz vor den Ferien stehen auch erledigt.

Montag; 02.02.2015; Deutschland

Heute ist also der erste Schultag nach meinem Auslandsaufenthalt angesagt. Angekommen bin ich am 29.01.15, also hatte ich noch genug Zeit mich wieder ein bisschen an die Umgebung zu gewöhnen und mein Jetlag loszuwerden. Tipp dazu: nicht mittags schlafen gehen wenn man vom Flughafen kommt, denn das habe ich fälschlicherweise gemacht und dann die ganze Nacht nicht geschlafen.

Meinen Mum fährt mich morgens in die Schule und ich hole mir beim Oberstufenleiter meinen Stundenplan ab. Das ist auch ganz anders gelaufen als geplant, denn eigentlich war angekündigt dass ebendieser mir meinen Stundenplan erklären würde, denn wir bekommen nur eine Liste mit unseren Kurse und dann den allgemeinen Stufenplan und müssen uns unseren Stundenplan selbst zusammenstellen, aber ich bekomme nur die zwei Zettel in die Hand mit der Aussage: „Nehmen sie sich eine Klassenkameradin und lassen sich alles erklären.“ Danke auch!

Dann sehe ich auch zum ersten Mal meine Freunde wieder, von denen einige nichts von meiner Rückkehr wussten und dementsprechend überrascht waren. In der ersten Stunde, Tutorenstunde, werde ich von meinem Tutor mit folgenden Worten begrüßt: „Was machen sie denn schon hier? Mit ihnen hab ich ja noch überhaupt nicht gerechnet!“

Da meine gesamte Stufe gerade ihr Sozialpraktikum gemacht hat, ist es auch für alle anderen der erste Schultag nach 5 Wochen, was mir irgendwie gleich ein besseres Gefühl gibt, obwohl ich mich trotzdem ziemlich überfordert fühle. Alle meine Freunde wollen mit mir reden, wollen dass ich erzähle und Bilder zeige, zwei Tage später hat sich aber auch dass wieder gelegt und ich werde meist genervt angeschaut, wenn ich zu irgendeinem Thema Kommentare aus meiner Zeit in Kanada gebe. Anfänglich habe ich noch ein paar Problemchen mit dem Unterrichtsstoff, vor allem in Mathe, aber nichts was sich nicht mit ein bisschen Nachhilfe lösen ließe.

TIPPS:

  • egal was du für ein Problem hast, fragen und drüber reden!
  • Sprich deine Lehrer auf den Stoff an, den du nachholen musst und such dir Nachhilfe wenn es nicht klappt ;) (Mathe war bisher mein schlechtestes Fach neben Latein und wird dieses Jahr die beste Note auf meinem Zeugnis sein!)
  • Dräng dich nicht auf! Wenn deine Freunde etwas über deinen Auslandsaufenthalt wissen wollen, werden sie dich fragen :) Sie gehen davon aus, dass du genauso wiederkommst, wie du gegangen bist, also versuch ihnen freundlich klar zu machen, dass das nicht so ist!
  • Geh auch auf neue Leute zu! Während deiner Zeit im Ausland wirst du wahrscheinlich gemerkt haben, wer deine wirklich echten Freunde sind :) Also nicht gleich in die alten, eingefahrenen Cliquen zurück ;D
  • Halte den Kontakt zu deinen Freunden im Ausland!

 

2. Eingewöhnung zu Hause (eher ungeordnetes BlaBla)

Mein großes Glück war, dass meine Mum und ich uns vorher schon ein paar Tage gesehen haben, so dass ich mich auch mit dem Rest meiner Familie ausreichend beschäftigen konnte, da Mütter ja bekanntlicher weise alles als erste und am genausten wissen wollen ;D (Sorry Mama, isso ^^)

Wir haben ein paar Tage nach unserer Rückkehr ein Treffen der ganzen Family organisiert, was dann aber leider durch Schnee und schlechte Straßen ziemlich reduziert wurde. Ich hab also alles erzählt meine Fotos gezeigt und wir haben über alles mögliche diskutiert und einen schönen, gemütlichen Abend verbracht.

Mittlerweile, ein paar Monate später, kommen auch von meinen Freunden keine genervten Blicke mehr wenn ich über Kanada spreche, also ist mein wichtigster

Tipp: einfach allem seine Zeit lassen, dann pendelt sich alles wieder ein!

Ich bin mittlerweile auch 16 geworden und habe mich verändert, manche meiner ehemaligen Freundinnen meinen, die Zeit im Ausland hätte mich zu sehr verändert, aber dass finde ich nicht.

Kanada hat mir in vielerlei Hinsicht geholfen und die Augen geöffnet: ich weiß jetzt wer meine wirklich guten Freunde sind, ich habe wunderbare neue Menschen kennengelernt und habe eine zweite Familie und ein zweites Zuhause gefunden.

Ich habe gelernt alleine zurecht zu kommen und mit meinem Geld so umzugehen, dass es auch den ganzen Monat reicht, ich könnte selber meine Wäsche machen (aber das macht Mama immernoch :D).

Ich bin definitiv ein besserer Skifahrer geworden, habe Skilanglauf gelernt und war Eisklettern.

Ich habe unfassbare und unvergessliche Eindrücke gewonnen, die mich für immer begleiten werden.

Ich habe außerdem gelernt, dass unser Deutsches Schulsystem zwar für den Schüler eine unmenschliche Quälerei, aber an sich vielleicht doch nicht soo beschissen ist wie ich gedacht habe, denn mein Abitur bietet mir unendlich viele Möglichkeiten, die ich mit einem anderen Abschluss vielleicht nicht hätte.

Ich bin in dem halben Jahr erwachsener geworden sagt meine Mama, aber ich bin mir nicht so sicher ob man das, was ich momentan bin, mit „Erwachsen“ betiteln sollte, als mehr mit „Selbstbewusste Knalltüte“, denn eins ist mir aus dem Schuljahr vor Kanada sicher geblieben: meine Position als Klassenclown!

 

Hiermit schließe ich meinen Blog nun auch vorerst ab. Es war mir ein Vergnügen für euch zu berichten und bei Fragen stehe ich natürlich immer noch gerne zu Verfügung.                            Bevor ich gehe aber noch ein paar meiner liebsten Bilder aus meinen

5 Months Of(f) Home                                                                          

Eure Vici.