Lake Ohara Crosscountry Skitrip

Sonntag, 21.12.2014

Hallo und einen schönen vierten Advent an alle! Verflixt nochmal! In 3 Tagen ist Weihnachten!!!

Mittwoch; 10.12.2014; Kanada

Heute fahre ich mit meiner Outdoor Education Klasse nach Lake Ohara, was bedeutet, dass eine 11 Kilometer Langlauf Tour ansteht! Wir haben zwar vorher in der Schule mit den Langlaufskiern geübt, aber nur im flachen Gelände, und jetzt haben wir 11 Kilometer auf und ab vor uns und bergab fahren ist verdammt schwer, weil man praktisch keinerlei Kontrolle über die Geschwindigkeit hat, weil wir im Tiefschnee fahren...

 

Wir fahren morgens um 9.30 Uhr an der Schule los und sind nach etwas mehr als einer Stunde an unserem Startpunkt. Auf der Busfahrt lernen wir noch unsere zwei Betreuer Bruno (Der aussieht wie Ezio Auditore aus Assasins Creed ^^) und Julie kennen, die beide aus Quebec stammen und das ganze Jahr nichts anderes als Skifahren gemacht haben. Dann sind wir angekommen und alle schnallen die Skier an und packen sich die Rucksäcke auf den Rücken. Dann geht es los. Wir machen nach etwa jedem Kilometer Pause, bei 4.5 km machen wir Mittagspause und von dort geht es non-stop weiter bis zu unserer Hütte, der „Elizabeth Parker Hut“ die dem ACC (Alpine Club of Canada) gehört. Dort verteilen wir die Betten (Ein riesiges Stockbett) die Jungs (10) schlafen unten, die Mädchen (5) oben, was bedeutet dass wir viel Platz haben.

 

Bald darauf fangen wir auch schon an Abendessen zu kochen und danach sitzen wir einfach nur an einem der Tische, hören Musik, spielen Gitarre und machen einen Haufen unsinniger Fotos. Um etwa 20.30 Uhr entscheiden wir, nochmal nach draußen zu gehen um einen Schneemann zu bauen und eine große Schneeballschlacht zu machen.

 

Dann gehen wir um ungefähr 22.00 Uhr schlafen, was bei mir bedeutet, dass ich die ganze Nacht etwa 3 Stunden schlafe, weil ich ansonsten höllische Kopfschmerzen habe und mir praktisch ununterbrochen schwindlig ist.

 

Donnerstag; 11.12.2014; Kanada

Ich beschließe also, in der Hütte zu bleiben, während die anderen eine Schneeschuhwanderung machen, bei der ich sehr gerne dabei gewesen wäre. Ich versuche noch etwas zu schlafen, was mehr oder weniger gut funktioniert, den als ich grade ungefähr eine halbe Stunde schlafe, kommt Sam als erster wieder und weckt mich wieder auf. Alle anderen kommen nach und nach wieder und mir geht es immer noch relativ mies, weil ich jetzt auch noch eine fette Erkältung habe.

Wir machen nicht besonders viel, und bald wird es auch schon wieder Zeit, Abendessen zu machen. Danach geht das große Drama los: ein paar Leute sind nochmal raus gegangen und sehen das Licht einer Taschenlampe. Sie rufen, bekommen aber keine Antwort. Dann ist das Licht verschwunden. Alle kommen wieder in die Hütte und es wird wild diskutiert, wer das denn gewesen sein könnte und warum er keine Antwort gegeben hat. Wir spinnen die wildesten Geschichten zusammen, von einem verletzten Wanderer der grade im Schnee gestorben ist und deshalb nicht geantwortet hat bis zu einem verrückt gewordenen Jäger, der in der Nacht in die Hütte kommt und uns alle umbringen will. Die ganze Truppe geht nochmal raus und diesmal hören sie einen Schrei. Als die ganze Gruppe langsam aber sicher in Panik gerät, geht unser Lehrer mit zwei der Jungs nochmal raus. Als sie wiederkommen, können sie uns zwar etwas beruhigen, dass der Schrei wahrscheinlich ein Cougar, also ein Puma war, denn diese ahmen manchmal die Stimmen kleiner Kinder nach, um Beute anzulocken. Dann kommt der nächste Schocker: sie haben Schneeschuh-Spuren gefunden, die eindeutig nicht uns gehören... Damit kommen natürlich nur noch mehr fragen auf. Wer läuft mitten in der Nacht im Wald herum? Geht es der Person gut, oder hat vielleicht der Puma sie erwischt? Und noch viel mehr.

Nachdem Freebs dann die Warnung erteilt hat, nicht alleine und erst recht nicht im Dunkeln rauszugehen, beschließen wir, endlich schlafen zu gehen, denn am Nächsten Tag stehen die 11 Kilometer raus wieder an. Mir geht es immer noch scheiße. Ich habe Kopfschmerzen trotz Aspirin, mir ist schwindlig und ich habe Fieber. Auch diese Nacht schlafe ich nicht viel.

Freitag; 12.12.2014; Kanada

Heute ist Rückweg angesagt und ich kann kaum gerade aus gucken. Freebs geht davon aus, dass sie mich auf einem der Schlitten die wir mithaben, nach draußen ziehen müssen, aber sobald ich aus der Hütte rauskomme geht es mir viel besser und Bruno meint, dass ich vielleicht eine leichte Kohlen Monoxid Vergiftung hatte, weil ich am dichtesten am Kamin geschlafen habe und die Warme Luft zusammen mit dem Kohlen Monoxid ja bekanntlich nach oben steigt. Ich bin am Ende sogar in der Lage, den ganzen Weg auf Skiern zu bewältigen, wobei ein Großteil unserer Gruppe relativ viel zu Fuß gehen muss, weil es einige Steile Abhänge gibt.

Wir kommen relativ pünktlich an dem Parkplatz an, wo der Bus uns abholt. Nach drei Tagen ziehen wir also Bilanz:

  • zwei kaputte paar Ski

  • eine leichte Gehirnerschütterung inklusive blutiger Nase (nach Kollision mit einem Baum auf dem Rückweg)

  • Ein verstauchter Daumen

  • Ein verstauchter Knöchel

  • Eine Erkältung + leichte Kohlenmonoxid Vergiftung (Ich!!!)

  • Ein verkratztes Gesicht

Alles in allem geht es aber doch allen gut und wir hatten viel Spaß. :)                      Habt noch einen wundervolle Weihnachtszeit und macht's gut, bis demnächst!               Eure Vici :D