Halbes Jahr wieder da UPDATE

Freitag, 28.08.2015

Soooo, ich lebe tatsächlich noch und bin jetzt seit etwa 6 Monaten wieder zu Hause, (genauer gesagt ist übermorgen (30.8.) der Jahrestag meines Abfluges :D) und wollte mal ein bisschen über die Zeit nach der Ankunft erzählen (Schule, Freunde, etc.)

1. Schule/Freunde

Ich hatte vor der Reise ziemliche Bedenken, wie, und ob ich überhaupt wieder in das Schulsystem reinkomme, das sich ja vollkommen vom kanadischen unterscheidet, weshalb ich schon fest damit gerechnet hatte, dass Jahr (in Hessen E1/2, sonst 10) zu wiederholen und damit verbunden auch die Schule zu wechseln, aber dass hat sich jetzt, wo wir ja kurz vor den Ferien stehen auch erledigt.

Montag; 02.02.2015; Deutschland

Heute ist also der erste Schultag nach meinem Auslandsaufenthalt angesagt. Angekommen bin ich am 29.01.15, also hatte ich noch genug Zeit mich wieder ein bisschen an die Umgebung zu gewöhnen und mein Jetlag loszuwerden. Tipp dazu: nicht mittags schlafen gehen wenn man vom Flughafen kommt, denn das habe ich fälschlicherweise gemacht und dann die ganze Nacht nicht geschlafen.

Meinen Mum fährt mich morgens in die Schule und ich hole mir beim Oberstufenleiter meinen Stundenplan ab. Das ist auch ganz anders gelaufen als geplant, denn eigentlich war angekündigt dass ebendieser mir meinen Stundenplan erklären würde, denn wir bekommen nur eine Liste mit unseren Kurse und dann den allgemeinen Stufenplan und müssen uns unseren Stundenplan selbst zusammenstellen, aber ich bekomme nur die zwei Zettel in die Hand mit der Aussage: „Nehmen sie sich eine Klassenkameradin und lassen sich alles erklären.“ Danke auch!

Dann sehe ich auch zum ersten Mal meine Freunde wieder, von denen einige nichts von meiner Rückkehr wussten und dementsprechend überrascht waren. In der ersten Stunde, Tutorenstunde, werde ich von meinem Tutor mit folgenden Worten begrüßt: „Was machen sie denn schon hier? Mit ihnen hab ich ja noch überhaupt nicht gerechnet!“

Da meine gesamte Stufe gerade ihr Sozialpraktikum gemacht hat, ist es auch für alle anderen der erste Schultag nach 5 Wochen, was mir irgendwie gleich ein besseres Gefühl gibt, obwohl ich mich trotzdem ziemlich überfordert fühle. Alle meine Freunde wollen mit mir reden, wollen dass ich erzähle und Bilder zeige, zwei Tage später hat sich aber auch dass wieder gelegt und ich werde meist genervt angeschaut, wenn ich zu irgendeinem Thema Kommentare aus meiner Zeit in Kanada gebe. Anfänglich habe ich noch ein paar Problemchen mit dem Unterrichtsstoff, vor allem in Mathe, aber nichts was sich nicht mit ein bisschen Nachhilfe lösen ließe.

TIPPS:

  • egal was du für ein Problem hast, fragen und drüber reden!
  • Sprich deine Lehrer auf den Stoff an, den du nachholen musst und such dir Nachhilfe wenn es nicht klappt ;) (Mathe war bisher mein schlechtestes Fach neben Latein und wird dieses Jahr die beste Note auf meinem Zeugnis sein!)
  • Dräng dich nicht auf! Wenn deine Freunde etwas über deinen Auslandsaufenthalt wissen wollen, werden sie dich fragen :) Sie gehen davon aus, dass du genauso wiederkommst, wie du gegangen bist, also versuch ihnen freundlich klar zu machen, dass das nicht so ist!
  • Geh auch auf neue Leute zu! Während deiner Zeit im Ausland wirst du wahrscheinlich gemerkt haben, wer deine wirklich echten Freunde sind :) Also nicht gleich in die alten, eingefahrenen Cliquen zurück ;D
  • Halte den Kontakt zu deinen Freunden im Ausland!

 

2. Eingewöhnung zu Hause (eher ungeordnetes BlaBla)

Mein großes Glück war, dass meine Mum und ich uns vorher schon ein paar Tage gesehen haben, so dass ich mich auch mit dem Rest meiner Familie ausreichend beschäftigen konnte, da Mütter ja bekanntlicher weise alles als erste und am genausten wissen wollen ;D (Sorry Mama, isso ^^)

Wir haben ein paar Tage nach unserer Rückkehr ein Treffen der ganzen Family organisiert, was dann aber leider durch Schnee und schlechte Straßen ziemlich reduziert wurde. Ich hab also alles erzählt meine Fotos gezeigt und wir haben über alles mögliche diskutiert und einen schönen, gemütlichen Abend verbracht.

Mittlerweile, ein paar Monate später, kommen auch von meinen Freunden keine genervten Blicke mehr wenn ich über Kanada spreche, also ist mein wichtigster

Tipp: einfach allem seine Zeit lassen, dann pendelt sich alles wieder ein!

Ich bin mittlerweile auch 16 geworden und habe mich verändert, manche meiner ehemaligen Freundinnen meinen, die Zeit im Ausland hätte mich zu sehr verändert, aber dass finde ich nicht.

Kanada hat mir in vielerlei Hinsicht geholfen und die Augen geöffnet: ich weiß jetzt wer meine wirklich guten Freunde sind, ich habe wunderbare neue Menschen kennengelernt und habe eine zweite Familie und ein zweites Zuhause gefunden.

Ich habe gelernt alleine zurecht zu kommen und mit meinem Geld so umzugehen, dass es auch den ganzen Monat reicht, ich könnte selber meine Wäsche machen (aber das macht Mama immernoch :D).

Ich bin definitiv ein besserer Skifahrer geworden, habe Skilanglauf gelernt und war Eisklettern.

Ich habe unfassbare und unvergessliche Eindrücke gewonnen, die mich für immer begleiten werden.

Ich habe außerdem gelernt, dass unser Deutsches Schulsystem zwar für den Schüler eine unmenschliche Quälerei, aber an sich vielleicht doch nicht soo beschissen ist wie ich gedacht habe, denn mein Abitur bietet mir unendlich viele Möglichkeiten, die ich mit einem anderen Abschluss vielleicht nicht hätte.

Ich bin in dem halben Jahr erwachsener geworden sagt meine Mama, aber ich bin mir nicht so sicher ob man das, was ich momentan bin, mit „Erwachsen“ betiteln sollte, als mehr mit „Selbstbewusste Knalltüte“, denn eins ist mir aus dem Schuljahr vor Kanada sicher geblieben: meine Position als Klassenclown!

 

Hiermit schließe ich meinen Blog nun auch vorerst ab. Es war mir ein Vergnügen für euch zu berichten und bei Fragen stehe ich natürlich immer noch gerne zu Verfügung.                            Bevor ich gehe aber noch ein paar meiner liebsten Bilder aus meinen

5 Months Of(f) Home                                                                          

Eure Vici.

 

 

Ice Climbing Trip Spillimachine

Montag, 19.01.2015

Hallo hallo! Ich habs auch mal wieder geschafft... *schäm* Ich bin nur im Moment ziemlich mit Skifahren beschäftigt, dazu kommt bald auch noch was :) Viel Spaß!

 

Donnerstag; 15.01.2015; Kanada

Und noch ein Outdoor Ed Trip mit dem besten Lehrer aller Zeiten!! Mit Mr. Freebs und nochmal in der Begleitung von Bruno sind wir heute Morgen um 9 Uhr mit dem Bus nach Spillimachine aufgebrochen. Wir sind alle mit nagelneuen Schlafsäcken ausgerüstet, die die Schule gerade erst gekauft hat. Für -30°C... 750$ pro Stück...540€... FÜR EINEN SCHLAFSACK!!!! Aber gelohnt hat es sich, den keiner ist erfroren und wir konnten alle noch klettern.

Aber als erstes müssen wir natürlich zu unserer Campsite kommen. Wir laden unser ganzes Zeug auf Schlitten und marschieren los. Den Weg, den man im Sommer in etwa zehn Minuten geschafft hat, bringen wir in 40 hinter uns, wobei ich und Luis als letzte ankommen, weil wir uns mit dem Schlitten mit den Eisstiefeln abwechseln, und der ist schweineschwer!

Als alle da sind fangen wir an unsere Zelte aufzubauen, dass heißt:

  1. Eine flache Stelle schaufeln

  2. Eine Plane auslegen

  3. Zelt aufbauen

 Basecamp!

Während wir am Zelte aufbauen waren, ist Mike, der ein ziemlich cooler aber auch ziemlich durchgeknallter Typ sein muss, aber nicht länger im Camp geblieben sondern wieder nach Hause gegangen ist, alle Routen für uns eingerichtet hat. Alleine. FREE SOLO... OHNE SICHERUNG!! Würde ich selbst niemals machen, aber eine bewundernswerte Leistung! Danke dafür Mike!

 

Freebs hat in der Zwischenzeit Holz auf einen Schlitten geladen und wir brechen zur Wand auf. Schon von Weitem kann man das Eis durch die Bäume sehen. Wunderschön und hellblau. Auf dem Weg treffen wir auch noch einen Zwerg, aber den hat Jonas auf dem Rückweg leider umgebracht... :'(

Und zwei andere Kletterer, mit einem sehr süßen Hund, der wie eine Mischung aus Husky, Wolf und Schäferhund aussieht.

An der Wand fangen wir an unsere Gurte, die Eisstiefel und die Steigeisen anzuziehen. Jonas und Philipp machen ein Feuer, so dass alle die grade nicht kletter auch warm bleiben. Ich kletter heute noch nicht, aber ich bin eine ganze Weile mit sichern beschäftigt.                                                                                                           Bei der ersten Route auf der ich Tim sichere, habe ich ein paar Probleme mit meinem Sicherungsgerät, denn das Seil ist nass und friert im ATC fest. Tim hängt also oben an seinen zwei Eisgeräten und brüllt runter „Was ist los da unten?“ Ich zerre mit einer Hand am Seil herum, während ich mit der anderen sicher stelle, dass er mir nicht abhaut, wenn er jetzt fällt.                                                                                    Als ich das Seil endlich draußen habe, klettert er weiter und ich werde beinahe noch von einem etwa kopfgroßen Eisblock getroffen, der aber zum Glück dann doch einige Meter vor mir einschlägt. Als ich ihn ablassen will, haben wir das gleiche Problem. Das Seil ist so steif gefroren, dass ich ihn kaum runterkriege. Aber nach einer Weile sind alle wieder sicher am Boden und nach ein paar Stunden genialer Kletterei und einem schönen Feuer machen wir uns wieder auf den Rückweg.

 

Wir machen im Camp ein Feuer und essen zu Abend. Dann grillen wir noch Marshmallows und gehen relativ früh schlafen. Ich wache Nachts ein paar Mal auf, einmal, weil ich die nasse Zeltwand im Gesicht habe. Es hat angefangen zu Schneien. Unser Zelt ist für drei Personen eigentlich viel zu klein, aber wir haben es wenigstens warm. Aber einer hat halt immer die Wand im Gesicht.

 

Freitag; 16.01.2015 ; Kanada

Der Morgen beginnt mit etwa 5cm Neuschnee, eiskalten Schuhen und gefrorenem Nutella. Wasser für Tee ist noch nicht fertig. Am Lagerfeuer wird kaum gesprochen, denn alle sind bis zur Nase eingepackt.

Wir brechen die Zelte ab, bevor wir klettern gehen, und verstauen alles in der „Küche“. Ein überdachter Unterstand, in dem unsere beiden Propankochplatten stehen.

An der Wand fange ich wieder mit dem Sichern an, was diesmal besser klappt. Dann gehe auch ich ans Eis. Zum ersten Mal. Und es macht verdammt viel Spaß. Es ist ein gruseliges Gefühl, wenn dir die Füße wegrutschen und du nur noch an den beiden Eispickeln hängst, aber wir klettern im Gegensatz zu Mike ja Toprope.

Als Freebs gegen 2 Uhr anfängt, die Routen aufzuräumen, sichere ich ihn nach, und während ich einem Stück Eis hinterher schaue, dass ins Wasser gefallen ist, fällt mir ein kleines Gelbes Teil auf, dass sich später als der Schlüssel zum Cargo Van herausstellt, in dem wir unser ganzes Zeug hergebracht haben.

Als Freebs sich grade oben eingehängt hat, um unsere Haken rauszunehmen, und mir sagt, ich kann die Sicherung abmachen, meint Dori, „Sein Sicherungsgerät ist grad runtergefallen“ und ich drehe mich um und meine „Nein, ist es nicht! Oder?“ wir binden das ATC, dass tatsächlich heruntergefallen war, an das andere Seilende und Freebs zieht es zu sich hoch. Ende gut alles gut.

Wir gehen zurück ins Camp, beladen die Schlitten wieder und machen uns auf den Weg nach unten, der wirklich nur etwa 20min dauert. Wir laden alles in den Van und steigen dann in den Bus. Um etwa 5.30 Uhr sind wir wiedre an der Schule, packen noch Schnell Schlafsäcke und Matten zum trocknen aus und gehen nach Hause.

Alles in allem: ein sehr gelungener Trip!!!

 

Meine letzte Woche in Golden bricht an! Dann geh ich mit meiner Mutter noch Vancouver erkunden und dann geht’s wieder nach Deutschland und am 02.02.2015 geht die Schule wieder los... :1 Auf der einen Seite freue ich mich natürlich schon total all meine Freunde und meine Familie wieder zu sehen, aber ich hab auch hier so gute Freunde gefunden (Meine Jungs und Mädels, wenn ihr das lest: vergessen ist nicht!),  die ich eigentlich auch nicht wieder gehen lassen will. Aber an wen man sich ein leben lang erinnert und wen man vergessen will, dass entscheidet man ganz alleine.

Als, auf Bald und noch ein frohes neues Jahr nachträglich! Den Post hab ich nämlich irgendwie verpennt...

Eure Vici

Lake Ohara Crosscountry Skitrip

Sonntag, 21.12.2014

Hallo und einen schönen vierten Advent an alle! Verflixt nochmal! In 3 Tagen ist Weihnachten!!!

Mittwoch; 10.12.2014; Kanada

Heute fahre ich mit meiner Outdoor Education Klasse nach Lake Ohara, was bedeutet, dass eine 11 Kilometer Langlauf Tour ansteht! Wir haben zwar vorher in der Schule mit den Langlaufskiern geübt, aber nur im flachen Gelände, und jetzt haben wir 11 Kilometer auf und ab vor uns und bergab fahren ist verdammt schwer, weil man praktisch keinerlei Kontrolle über die Geschwindigkeit hat, weil wir im Tiefschnee fahren...

 

Wir fahren morgens um 9.30 Uhr an der Schule los und sind nach etwas mehr als einer Stunde an unserem Startpunkt. Auf der Busfahrt lernen wir noch unsere zwei Betreuer Bruno (Der aussieht wie Ezio Auditore aus Assasins Creed ^^) und Julie kennen, die beide aus Quebec stammen und das ganze Jahr nichts anderes als Skifahren gemacht haben. Dann sind wir angekommen und alle schnallen die Skier an und packen sich die Rucksäcke auf den Rücken. Dann geht es los. Wir machen nach etwa jedem Kilometer Pause, bei 4.5 km machen wir Mittagspause und von dort geht es non-stop weiter bis zu unserer Hütte, der „Elizabeth Parker Hut“ die dem ACC (Alpine Club of Canada) gehört. Dort verteilen wir die Betten (Ein riesiges Stockbett) die Jungs (10) schlafen unten, die Mädchen (5) oben, was bedeutet dass wir viel Platz haben.

 

Bald darauf fangen wir auch schon an Abendessen zu kochen und danach sitzen wir einfach nur an einem der Tische, hören Musik, spielen Gitarre und machen einen Haufen unsinniger Fotos. Um etwa 20.30 Uhr entscheiden wir, nochmal nach draußen zu gehen um einen Schneemann zu bauen und eine große Schneeballschlacht zu machen.

 

Dann gehen wir um ungefähr 22.00 Uhr schlafen, was bei mir bedeutet, dass ich die ganze Nacht etwa 3 Stunden schlafe, weil ich ansonsten höllische Kopfschmerzen habe und mir praktisch ununterbrochen schwindlig ist.

 

Donnerstag; 11.12.2014; Kanada

Ich beschließe also, in der Hütte zu bleiben, während die anderen eine Schneeschuhwanderung machen, bei der ich sehr gerne dabei gewesen wäre. Ich versuche noch etwas zu schlafen, was mehr oder weniger gut funktioniert, den als ich grade ungefähr eine halbe Stunde schlafe, kommt Sam als erster wieder und weckt mich wieder auf. Alle anderen kommen nach und nach wieder und mir geht es immer noch relativ mies, weil ich jetzt auch noch eine fette Erkältung habe.

Wir machen nicht besonders viel, und bald wird es auch schon wieder Zeit, Abendessen zu machen. Danach geht das große Drama los: ein paar Leute sind nochmal raus gegangen und sehen das Licht einer Taschenlampe. Sie rufen, bekommen aber keine Antwort. Dann ist das Licht verschwunden. Alle kommen wieder in die Hütte und es wird wild diskutiert, wer das denn gewesen sein könnte und warum er keine Antwort gegeben hat. Wir spinnen die wildesten Geschichten zusammen, von einem verletzten Wanderer der grade im Schnee gestorben ist und deshalb nicht geantwortet hat bis zu einem verrückt gewordenen Jäger, der in der Nacht in die Hütte kommt und uns alle umbringen will. Die ganze Truppe geht nochmal raus und diesmal hören sie einen Schrei. Als die ganze Gruppe langsam aber sicher in Panik gerät, geht unser Lehrer mit zwei der Jungs nochmal raus. Als sie wiederkommen, können sie uns zwar etwas beruhigen, dass der Schrei wahrscheinlich ein Cougar, also ein Puma war, denn diese ahmen manchmal die Stimmen kleiner Kinder nach, um Beute anzulocken. Dann kommt der nächste Schocker: sie haben Schneeschuh-Spuren gefunden, die eindeutig nicht uns gehören... Damit kommen natürlich nur noch mehr fragen auf. Wer läuft mitten in der Nacht im Wald herum? Geht es der Person gut, oder hat vielleicht der Puma sie erwischt? Und noch viel mehr.

Nachdem Freebs dann die Warnung erteilt hat, nicht alleine und erst recht nicht im Dunkeln rauszugehen, beschließen wir, endlich schlafen zu gehen, denn am Nächsten Tag stehen die 11 Kilometer raus wieder an. Mir geht es immer noch scheiße. Ich habe Kopfschmerzen trotz Aspirin, mir ist schwindlig und ich habe Fieber. Auch diese Nacht schlafe ich nicht viel.

Freitag; 12.12.2014; Kanada

Heute ist Rückweg angesagt und ich kann kaum gerade aus gucken. Freebs geht davon aus, dass sie mich auf einem der Schlitten die wir mithaben, nach draußen ziehen müssen, aber sobald ich aus der Hütte rauskomme geht es mir viel besser und Bruno meint, dass ich vielleicht eine leichte Kohlen Monoxid Vergiftung hatte, weil ich am dichtesten am Kamin geschlafen habe und die Warme Luft zusammen mit dem Kohlen Monoxid ja bekanntlich nach oben steigt. Ich bin am Ende sogar in der Lage, den ganzen Weg auf Skiern zu bewältigen, wobei ein Großteil unserer Gruppe relativ viel zu Fuß gehen muss, weil es einige Steile Abhänge gibt.

Wir kommen relativ pünktlich an dem Parkplatz an, wo der Bus uns abholt. Nach drei Tagen ziehen wir also Bilanz:

  • zwei kaputte paar Ski

  • eine leichte Gehirnerschütterung inklusive blutiger Nase (nach Kollision mit einem Baum auf dem Rückweg)

  • Ein verstauchter Daumen

  • Ein verstauchter Knöchel

  • Eine Erkältung + leichte Kohlenmonoxid Vergiftung (Ich!!!)

  • Ein verkratztes Gesicht

Alles in allem geht es aber doch allen gut und wir hatten viel Spaß. :)                      Habt noch einen wundervolle Weihnachtszeit und macht's gut, bis demnächst!               Eure Vici :D

Lake Louise Skiday

Samstag, 06.12.2014

Hallo Welt!

Freitag; 05.12.2014; Kanada

Morgen ist Nikolaus?!! Feiern wir hier nicht...

Heute war erster Skitag angesagt! Nachdem unser Skitrip nach Lake Louise letze Woche verlegt worden war, weil erst ein Eisregenschauer runtergekommen ist und es dann geschneit hat wie bescheuert, (20 cm in 2 Stunde! Wuhu) und dadurch die Straßen komplett gefrorern und zugeschneit und damit zu gefährlich waren, sind wir heute endlich nach Lake Louise gefahren. Zwar ohne unsere Revelstoker Freunde, aber die Internationals aus Invermere waren dabei.

Wir wollen früh da sein und deshalb heißt es, Abfahrt 7:40 Uhr, heißt für mich um 6 Uhr aufstehen. Ich laufe im noch relativ dunklen zur Schule, wo der Bus uns abholt. Nach kleineren Schwierigkeiten beim Verstauen von Skiern und Snowboards fahren wir endlich los.

1 1/2 Stunden später sind wir da. Die Fenster unseres Busses sind völlig zugefroren. Von innen... Sieht schön aus, ist aber ziemlich kalt, wenn man versucht im Bus nochmal einen Runde zu pennen und den Kopf ans Fenster hält... :D

Alle die keine eigenen Skier haben (ich habe meine eigenen Skier nicht mitgenommen) bekommen ihre Leihausrüstung, und lustigerweise bekomme ich fast genau die Skier, die ich mir selbst gekauft habe.

Um 10:30 sind dann alle endlich fertig ausgestattet und wir brechen zu unserer 1 1/2 stündigen Pflicht-Skischule auf. Die Gruppeneinteilung macht ein Typ, dem ich zu gerne mal in den Hintern getreten hätte...                                                                        Wir hatten vorher einen Fragebogen ausgefüllt, auf dem wir unseren „Leistungsstand“ beschrieben haben, und ich habe, wie es der Wahrheit entspricht angegeben, dass ich erfahrener Skifahrer bin, weil ich seit, ich glaube 11 Jahren Ski fahre, aber irgendwie hatte der Kerl was gegen Mädchen oder so, denn sein Kommentar zu unserer Skilehrerin war in etwa: „du nimmst die schlechten Jungs und die Mädchen.“ Da hab ich mir gedacht „ich komm dir gleich da rüber, du Vogel!“                                    Unsere Skilehrerin hat mich die ganze Zeit ein bisschen komisch angeguckt, weil ich anscheinend ein etwas säuerliches Gesicht gezogen habe und am Ende hat sie sich für ihrern Kollegen entschuldigt und meinte, dass ich in einer besseren Gruppe hätte sein müssen. Ende gut, alles gut.

Dann können wir endlich alleine losziehen und die Pisten sind genial! Ich bin mit fünf anderen unterwegs, eigentlich nur drei, aber unterwegs haben wir noch zwei aufgegabelt, die ein bisschen verloren ausgesehen haben.                                       Wir haben auch einen ganzen Haufen Video-Aufnahmen (nicht von mir) die ich hier verlinken werde, wenn sie irgendwo im Internet zu finden sind :)

Am Ende, etwa zwanzig Minuten bevor wir unsere Skier wieder abgeben müssen, sind wir nur noch auf dem Anfängerhang unterwegs, auf dem sich zwei unserer Freunde mit den Anfängen des Snowboardens versuchen. Die Sache läuft darauf hinaus, dass wir die Zeit stoppen und herausfinden, dass man von oben bis zum Ende 30 Sekunden braucht... ^^

Anfängerhügel :D

Wir geben unsere Skier ab, machen noch ein Gruppenfoto und beladen dann wieder die Busse und fahren nach Hause. Unterwegs fahren wir noch an einem Autounfall vorbei, was den gesamten Bus dazu verleitet nur noch auf einer Seite aus dem Fenster zu starren.                                                                                                                Die Fenster sind wieder zugefroren.                                                                          Um 17:30 Uhr kommen wir wieder in Golden an und es ist schon dunkel.

 

Eigentlich hatte ich für morgen (Samstag) geplant, mit zwei Freundinnen hier in Golden Skifahren zu gehen, aber dem Anschein nach hat unsere Betreuerin den Link zu einer Einverständniserklärung des Skigebiets, die unsere Eltern unterschreiben müssen, zu spät oder noch garnicht losgeschickt, weshalb ich meinen Skipass noch nicht abholen kann. Aber dafür kaufen meine Gastmutter und ich morgen unseren Weihnachtsbaum :D

Ich melde mich wieder, wenn ich von Lake Ohara zurück bin, mit einer Menge von, hoffentlich :I, guten Fotos, wobei ich nicht weiß, wie lange mein Handy durchhält, dass ich als Kamera benutze, weil es auf der Hütte in der wir schlafen keine Möglichkeit zum aufladen gibt, aber ich werde mir wahrscheinlich noch ein etwas billigeres Akkupack zulegen :)

Alles liebe, eine schönen Adventszeit und was nicht sonst noch alles :)

Eure Vici

Winter

Donnerstag, 27.11.2014

Hey there peoples!!

Mittwoch; 26.11.2014; Kanada

Es wird immer mehr Winter! Heute morgen beginnt es zu schneien, und es hört den ganzen Tag nicht mehr auf. Damit haben wir heute etwa 20 cm Schnee gewonnen, und im Laufe der Woche werden noch bis zu 1,5m mehr erwartet...

Also Fahrrad fahren tut da jetzt keiner mehr... :D

 

In Outdoor Education haben wir jetzt mit Langlauf angefangen, und es macht mir sehr Spaß, auch wenn es draußen im kalten nicht unbedingt immer gemütlich ist. Aber in Verbindung damit, steht bald der nächste große Trip an! Wir werden mit dem Bus bis an einen bestimmten Punkt gebracht, und von dort mit den Skiern 11 km bis zu einer Hütte in Lake Ohara fahren, dort zwei Nächte schlafen, eine Schneeschuhwanderung machen und dann wieder zurück fahren.

 

Schneemaschine in Kanada :D

 

Am Freitag steht der erste Skitag an, und ich bin tierisch aufgeregt, auch weil ich meine Freunde aus Revelstoke wiedersehe! Ich bin mir sicher, dass wir einen genialen Tag haben werde, auch wenn der Wetterbericht vorsieht, dass es nicht wärmer als -18°C, aber bis zu -30°C werden soll...

 

Ich melde mich wieder :)

Eure Vici

Allgemeines Update zwischendurch, Bilder Videos und so...

Sonntag, 23.11.2014

Hallo Welt!

Ich wollte mich bloß mal zwischendurch gemeldet haben, ein paar Bilder und Videos mit euch Teilen und einfach ein bisschen vor mich hin reden, tippen, schreiben, labern... Ich glaube es wird deutlich was ich vor habe?!

Updates:

  • 27.11.2014: Kleines Chor-Konzert :)

  • 28.11.2014: erster Skitag! (Allerdings in Lake Louise und nicht in Golden, dafür aber mit den Revy-Jungs!!! Party-Bus ist angesagt!!)

  • 29.11.2014: Santa-Parade Golden BC, will heißen: Hintern abfrieren, weil ich mit dem Chor auf der Straße stehe und singe

  • Das ist alles was mir auf die Schnelle einfällt.

Allgemeines:

  • Ich habe Skier gekauft!! (Alles gebraucht, aber noch in gutem Zustand) (Ski: 230$, Boots: 10$, beim Ski-Swap hier in Golden)

    Meine neuen Babys :D
  • Es hat geschneit (Heute etwa 10cm)

SCHNEEEEEEE!!!

 

  • Die Schule ist wieder freigegeben worden, alle sind aus dem Krankenhaus raus und meine Jacke stinkt nicht!

  • Habe heute Weihnachtsplätzchen gebacken :D

  • Ich habe neue Freunde ^^ meine Nachbarn, die alle einen Schuss weg haben, von denen ich nichtmal die Namen kenne, aber sie haben sich heute zu meinen Freunden erklärt, nachdem sie mit Gemma (Enkelin meiner Gastmutter) und mir mitten auf der Straße Schneeengel gemacht haben... Cool, ich hab Freunde ^^

Jetzt aber zum interessanten Part: FOTOS UND VIDEOS!!!!!!!

Darf ich vorstellen:

Daisy (Hund) und Sammy (Schneemann) DAISY!! SAMMY!!

Sammy und Daisy, sind heute in unserem Garten eingezogen, nach der Schneeenge-Aktion mit meinen Nachbarn

Ich LIEBE Hockey!! Und das Team Golden ist ganz besonders gut! Aber auch ab und zu ein bisschen prügelwütig... Lieblingsgegner ist anscheinend Fernie, denn da gabs bisher noch immer eine Schlägerei, aber Northern Okanogan nehmen sie auch.

(Von diesen Prügeleien wollte ich hier eigentlich Videos einfügen, aber dann habe ich herausgefunde, dass man keine Privaten Videos, sondern nur YouTube Videos eifügen kann... :( ; Wer aber trotzdem gucken will, auf meinem Instagram sind fast alle Videos zu finden :) Mein Instagram: http://instagram.com/vici_ers )

Dann ist da natürlich noch unser neues Nummer 1 NHL Hockey-Team, bestehend aus Deutschen Austauschschülern :D Wer will raten wie unser Match „Germans vs. Canadians“ ausgegangen ist?(Auch hiervon wollte ich ein Video posten... Zu finden auf meinem Instagram :))

Und dann noch ein paar unsortierte Landschafts-Bilder, und was noch so aufgetaucht ist :)

Schön... Einfach schön! Da geh ich bald Skifahren... ! :D Die generelle Beschäftigung in unsrem Outdoor Education Kurs ^^ Feuer sind toll, weil warm! Winter Wonderland  Ist glatt hier! Jawohl! Leute, hört auf den weisen Menschen der diesen Spruch geliefert hat, denn er hat absolut recht!!! Also! Seid gefälligst fröhlich!

Jawohl! Leute, hört auf den weisen Menschen der diesen Spruch geliefert hat, denn er hat absolut recht!!! Also! Seid gefälligst fröhlich! Bei mir läufts!

 

Alles Liebe und bis zu nächsten Mal,                                                                    eure Vici

Science, Krankenhaus und so... (Will heißen, eine ganz normale Woche!)

Freitag, 21.11.2014

Freitag; 21.11.2014; Kanada

Kinder! Seid vorsichtig mit Chemikalien!!!

Wir (Ich und mein Science Kurs) haben es nämlich heute geschafft, die gesamte Schule evakuieren zu lassen. Wir wollten eigentlich ein Experiment machen, bei dem man durch das Mischen von Säuren und Alkoholen schöne Gerüche produzieren kann. Eine dieser Säuren (ich habe den Namen vergessen) stinkt wie Hölle! Und genau das Becherglas in dem diese Säure drin war, ist zerbrochen. Unser Lehrer hat sich umgedreht, mit dem Glas in der Hand und ist in einen meiner Klassenkameraden reingelaufen, dabei ist das Glas zerbrochen und die Säure war überall auf dem Boden verteilt. Wir haben uns nicht viel bei gedacht und Mr. Freebairn hat angefangen, sauber zu machen, aber nach ein paar Minuten hat es angefangen so übel zu stinken, dass wir alle aus dem Klassenraum gegangen sind.

Wiederrum ein paar Minuten später ging der Feueralarm los und die ganze Schule wurde geräumt. Die Feuerwehr kam und alle Schüler wurden in eine separate Sporthalle gebracht. Als alle drin waren, kam die Ansage: „Alle Schüler aus Mr. Freebairns Kurs bitte in den Vorraum“ wir sind alle brav in den Vorraum gedackelt und dort hat man uns dann unterbreitet, dass wir jetzt alle ins Krankenhaus gebracht würden, um durchgecheckt zu werden.

Haben wir gemacht, und nach zwei Stunden elender Warterei durften unsere Eltern uns dann auch wieder abholen. Nachteil: alle unsere Sachen sind in der Schule in den Spinden eingeschlossen, und bis Montag bleibt die Schule dicht. Das heißt: ich habe kaum Geld weil mein Portemonnaie in meinem Rucksack im Spind ist, zusammen mit meiner Winterjacke, und die Temperaturen sind hier schon recht frisch... (So um die -14°C).

Also! Immer aufpassen wenn man im Unterricht mit Chemikalien rumhantiert!

Auf bald!                                                                                                         Eure Vici

Rememberance Day

Mittwoch, 12.11.2014

Dienstag; 11.11.2014; Kanada

Heute ist der 11te November, dass heißt, dass man viele Menschen antreffen wird, die eine rote Blume auf der linken Seite der Jacke über dem Herzen festgesteckt tragen. Denn es ist Remeberance Day. Kanada erinnert sich an lange gefallene Soldaten und auch an die, die momentan Dienst tun.

Ich bin, als Mitglied des Schulorchesters, auch ein Teil der „Golden Remeberance Day Ceremony“, denn wir spielen die kanadische Nationalhymne, „O Canada“, das „Royal Anthem“ - „God Save The Queen“ und „Abide with me“, was Niederlegen der Kränze am Denkmal vor dem Rathaus begleitet.

Der Einzige Haken: der Winter ist angekommen und es hat stolze -12°C. Das wiederum bedeutet, meine Querflöte wird Eiskalt und ich spüre meine Finger kaum noch.

Die Zeremonie beginnt damit, dass die Mitglieder der „Legion“ auf den Platz um das Denkmal marschieren, angeführt von einer Gruppe der „Highschool Cadetts“ die mit den Flaggen vorangehen. Begleitet wird der Marsch von einem Dudelsackspieler und einer Pauke. Als alle ihre Plätze eingenommen haben, spielen wir die kanadische Nationalhymne und es werden einige kurze Reden gehalten, unter anderem die Bürgermeisterin, ein Pfarrer und andere Mitglieder der Legion. Dann wird die Botschaft des Premierministers verlesen, ein Gebet gesprochen und die Kanadische Flagge, begleitet von einem Trompeter auf Halbmast heruntergelassen und wieder hochgezogen. Es folgen zwei Minuten der Stille und dann spielen wir „God Save The Queen“ und „Abide with me“ während Mitglieder der Legion, der Polizei, des Rettungsdienst und andere offenbar wichtige Personen Kränze vor dem Denkmal niederlegen. Dann begleitet der Dudelsackspieler wieder den Ausmarsch der Parade, die auch das örtliche Hockeyteam beinhaltet, und die Menschenmasse löst sich wieder auf und wir packen zusammen.

Ich fand dieses Erlebnis sehr schön, vorallem, dass ich ein Teil davon sein durfte. Auch in der Schule hatten wir gestern schon eine kurze Zeremonie gehabt, die auch das normalerweise übliche Abziehen jeglicher Kopfbedeckungen beinhaltete, was uns heute aber zum Glück erspart blieb.

 

Ich weiß, ich habe mich lang nicht mehr hören lassen, aber im Moment passiert nicht so viel unfassbar interessantes. Der Winter ist angekommen, morgens ist es kalt und dunkel, um halb fünf geht die Sonne wieder unter. Mit unserem Outdoor Education Kurs sind wir auf einen Baum geklettert und haben das ganze gefilmt. Nach Aussage unseres Lehrers soll die ganze Aktion bald auf YouTube zu finden sein. Sobald dies der Fall ist, werde ich das Video hier verlinken. :)

 

 

Auf bald,                                                                                                          Eure Vici :D